Welches Unternehmen verbirgt sich hinter dem grauen Gebäude in der Tantalstraße?
Was wird dort eigentlich hergestellt?
Bietet das Unternehmen auch Ausbildungsplätze? …….

Auf diese und andere Fragen erhielten wir eine Antwort während der Besichtigung der Tantec GmbH am 10. Mai 2016, die in mehrfacher Hinsicht eine Premiere war. Als erste Klasse durften wir das Unternehmen in einer Betriebsbesichtigung kennenlernen, die von den ersten vier Auszubildenden geleitet wurde. Für unsere Klasse wiederum war es das erste Mal, einen konkreten Einblick in ein Unternehmen unserer Region zu erhalten.

Begrüßt wurden wir von der Prokuristin, Frau Rüttger, die uns auch im Namen des Geschäftsführers, Georg Raab, willkommen hieß, und von den vier Auszubildenden, die die Veranstaltung vorbereitetet hatten und sie auch durchführten.

Am Beginn erhielten wir in einem Konferenzraum allgemeine Informationen über das Unternehmen und das Schwermetall Tantal, das sozusagen der Grundpfeiler und Namensgeber des Unternehmens ist. Im Vortrag und einem kurzen Imagefilm erfuhren wir, dass die Tantec GmbH das weltweit einzige Unternehmen ist, das ausschließlich auf die Herstellung von Apparaten und Bauteilen aus dem seltenen und teuren Schwermetall Tantal spezialisiert ist. Wir erfuhren, dass Tantal ein hoch korrosionsbeständiges Metall ist und die Produkte des Unternehmens deshalb vor allem in der chemischen Industrie eingesetzt werden. Es wird sogar in der Herstellung von Schmuck genutzt. Als wir einen Füllhalter aus Tantal in unseren Händen hielten, waren wir erstaunt über das Gewicht, vor allem aber kamen wir nicht aus dem Staunen heraus, dass dieser ca. 9.000 € kosten würde.

Im nächsten Teil der Betriebsbesichtigung führten uns Annalena Brugger und Marvin Arnold, Auszubildende als Groß- und Außenhandelskaufleute im 1. Ausbildungsjahr, auf einen Rundgang durch das moderne Bürogebäude, um uns einen Einblick in die Arbeit der dort tätigen Ingenieure, Techniker, Kaufleute und Betriebswirtschaftler zu ermöglichen, die uns ihre Aufgabenbereiche direkt an ihren Arbeitsplätzen vorstellten. Auf diese Weise lernten wir, dass die umfangreichen Handelsbeziehungen mit Kunden und Lieferanten aus der ganzen Welt sehr gute und sichere Sprachkenntnisse vor allem in Englisch, umfangreiches Wissen im Umgang mit Bestimmungen zu Zoll, Import, Export und im internationalen Handel und gute Kommunikationsfähigkeiten erfordern. Wichtig ist aber auch – so erfuhren wir -, dass die Beschäftigten im kaufmännischen Bereich Kenntnisse über die technischen Daten haben und in den Verhandlungen auch die Ingenieure und Techniker mit ihrem Wissen gefragt sind. Besonders interessant waren für uns auch die Informationen über die Ausbildung zu Groß- und Außenhandelskaufleuten mit der Vielfalt an Inhalten und Anforderungen, die wir durch Frau Brugger und Herrn Arnold erhielten. Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre, die für sie aber aufgrund ihrer sehr guten Leistungen um ein Jahr verkürzt wird. Sie schätzen vor allem, dass sie in der Tantec GmbH von Anfang an Verantwortung in unterschiedlichen Bereichen übernehmen dürfen.

Anschließend leiteten die beiden Auszubildenden zu Konstruktionsmechanikern im ersten Ausbildungsjahr , Christoph Schadt und Jan Seyboldt, den Rundgang durch eine Produktions- und Fertigungshalle. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter erklärten sie uns die Fertigung an den unterschiedlichen Maschinen und den Weg bis zum Versand der Produkte. Besonders beeindruckt waren wir, dass Qualitätskontrolle der hergestellten Geräte sehr intensiv ist. Nur so ist es möglich, die Position als Weltmarktführer im Tantal Apparatebau zu festigen.

Wir erhielten auch Informationen über die Ausbildung zum Beruf des Konstruktionsmechanikers, die 3,5 Jahre umfasst. Herr Seyboldt und Herr Schadt vermittelten uns einen interessanten Einblick in die Tätigkeiten eines Konstruktionsmechanikers und in ihre Ausbildung, die in den ersten Monaten in Hanau – Wolfgang erfolgte und die sie mittlerweile im Unternehmen fortsetzen. So wurde uns deutlich, dass man sich in diesem Bereich für Technik sowie Mathe und Physik interessieren und handwerklich geschickt sein sollte. Wir erfuhren, dass im neuen Ausbildungsjahr auch ein Zerspanungsmechaniker ausgebildet wird.

Warum wurde die Farbe für das Bürogebäude gewählt und weshalb ist es exakt 16,6 m mal 16,6 m groß? Für die Fragen seitens der Auszubildenden beim kurzen Erkunden des Betriebsgeländes benötigten wir freilich Hilfe. Jetzt wissen wir, dass die Größe des Gebäudes dem spezifischen Gewicht von Tantal und die schlichte Farbe dem des Metalls entspricht.

Am Ende des sehr interessanten Vormittags freuten wir uns über die Erfrischungsgetränke, Muffins und Brezeln, die wir im Pausenraum erhielten. Wir hatten auch noch mal die Möglichkeit, Fragen zu stellen und erhielten Anregungen und Tipps für Bewerbungen für eine Ausbildung im kaufmännischen und gewerblich- technischen Bereich. Diese waren sehr konkret, zumal Frau Brugger in den Auswahlprozess für den neuen Ausbildungsjahrgang einbezogen war.

Wir haben nicht nur eine Antwort auf alle Fragen und einen sehr eindrucksvollen und konkreten Einblick in den Alltag eines Unternehmens erhalten, sondern fühlten uns auch wirklich willkommen. Dafür bedanken wir uns – auch im Namen unserer Klassenlehrerin, Frau Meitz, ganz herzlich bei Annalena Brugger, Marvin Arnold, Christoph Schadt und Jan Seyboldt, denen wir deutlich die Freude und ihre Begeisterung für ihre Ausbildung bei der Tantec GmbH angemerkt haben. Ein herzliches Dankeschön geht auch an all die Mitarbeiter, die sich Zeit für Gespräche mit uns nahmen. Vor allem bedanken wir uns beim Geschäftsführer, Herrn Raab, und bei der Prokuristin, Frau Rüttger, für das herzliche Willkommen und die offene Tür für unsere Klasse.

Übrigens: Einige Schüler unserer Klasse könnten sich sehr gut vorstellen, sich nach dem Schulabschluss um einen Ausbildungsplatz bei der Tantec GmbH zu bewerben.